Anwendung von Entspannungsübungen im psychotherapeutischen Kontext
Dieser Artikel gibt einen kurzen Überblick über Entspannungsverfahren und ihren Nutzen im Rahmen der Psychotherapie. Zudem werden Studienergebnisse vorgestellt, die den Effekt von Entspannungsübungen erforscht haben. Der Artikel gibt einen Einblick in unsere App elona therapy sowie die vorhandenen Entspannungsübungen, welche im Rahmen der verzahnten Psychotherapie unkompliziert mit in den Patient:innen-Alltag integriert werden können.
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Welchen Nutzen haben Entspannungsverfahren in der Psychotherapie?
Studienergebnissen zufolge können Entspannungsverfahren die Pulsfrequenz, die subjektiv wahrgenommene Angst, den subjektiv wahrgenommenen Stress und das Speichel-Cortisol-Level senken, sowie den subjektiven Entspannungszustand erhöhen (vgl. Pawlow & Jones, 2002). Überträgt man diese Ergebnisse auf die Psychotherapie, so zielen Entspannungsverfahren in der Verhaltenstherapie neben der physiologischen Entspannungsreaktion auch auf den Aufbau eines subjektiven Entspannungsgefühls ab, durch das sich zeitgleich die eigene Selbstwirksamkeitserwartung erhöht. Patient:innen lernen demnach, angenehme Gefühlszustände selbstständig herbeizuführen, wodurch sich die Selbstwirksamkeit und das Autonomieerleben stärken. Langfristig zielen Entspannungstrainings darauf ab, die Wahrnehmung von Alltagsstress und belastenden Ereignissen zu verändern und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Ein Vorteil von Entspannungsübungen ist, dass sie symptomunspezifisch und damit vielseitig einsetzbar sind.
Welche Entspannungsverfahren gibt es in der Psychotherapie?
In der Psychotherapie gelten die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson und das Autogene Training als “Klassiker” unter den Entspannungsverfahren. Bei der Progressiven Muskelrelaxation nach Jacobson wird eine willkürliche Entspannung der Muskulatur angestrebt. Hierzu werden Patient:innen angeleitet, zunächst verschiedene Muskelgruppen der Reihe nach anzuspannen und sich im Anschluss auf die eintretende Entspannungsreaktion zu fokussieren. Indikationsbereiche für dieses Verfahren sind insbesondere Hypertonie (Bluthochdruck), Schlafstörungen und Kopfschmerzen.
Des Weiteren wurde das autogene Training von Schultz mit dem Ziel entwickelt, Patient:innen bzw. Anwender:innen zu befähigen, unabhängig von einer anleitenden Person Entspannung herbeizuführen.
Darüber hinaus gibt es Imaginationsübungen wie z.B. den Inneren sicheren Ort, der nicht nur Entspannung, sondern auch ein Gefühl von Sicherheit erzeugt und häufig bei Patient:innen mit der Diagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung eingesetzt wird. Weitere Übungen sind Meditationsübungen, die entspannend wirken können und darüber hinaus die Konzentrationsfähigkeit stärken. All diese Übungen haben gemeinsam, dass sie die Selbstwirksamkeitserwartung der Anwender:innen unterstützen, da sie mit der Zeit eigenständig durchgeführt werden können.
Was ist bei der Auswahl und Durchführung zu beachten?
Das Erlernen eines Entspannungsverfahrens kann als sinnvolles Element im Gesamtkonzept der Psychotherapie angesehen werden. Bei der Auswahl sind die Indikationen und Kontraindikationen für das jeweilige Störungsbild zu berücksichtigen. Ist kein spezifisches Verfahren indiziert, können die Vorlieben und Kompetenzen der Therapeut:innen sowie die Vorkenntnisse, Erwartungen und Persönlichkeitsfaktoren der Patient:innen berücksichtigt werden.
In Vorbereitung auf das Erlernen und Durchführen eines Entspannungsverfahrens sollte zunächst eine Psychoedukation erfolgen. Hier werden der Nutzen sowie die physiologischen Hintergründe erläutert, wodurch Transparenz geschaffen und die Motivation gefördert werden kann. Weiterhin sind eine störungsarme, angenehme Atmosphäre sowie bequeme Kleidung für die Durchführung der Entspannungsübungen hilfreich. Letztlich kann eine Übertragung in den Alltag durch die Einübung im Sitzen erleichtert werden.
Wie kann elona therapy zum Erlernen und Durchführen von Entspannungsübungen genutzt werden?
elona therapy bietet einen separaten, kostenlosen Entspannungskurs an, der allgemeine Informationen über Entspannung, deren Wirkfaktoren und Wirkungen vermittelt. Zusätzlich können zahlreiche Übungen im Audioformat zu den Themen Progressive Muskelentspannung, Imagination und Meditation genutzt werden. elona therapy ermöglicht den Patient:innen, Entspannungsübungen regelmäßig und problemlos selbstständig im Alltag durchzuführen, wodurch die Selbstwirksamkeitserwartung und Autonomie gestärkt werden. Ein Vorteil für die Therapeut:innen besteht darin, dass elona therapy die Suche nach therapeutisch geeigneten und individuell auf die Therapie angepassten Entspannungsübungen erleichtert. Dies macht die lästige Suche nach Übungen im Internet sowohl für Therapeut:innen als auch für Patient:innen überflüssig, sichert die Qualität der Übungen und macht sie im Alltag schnell und unkompliziert verfügbar.
Unser Fazit
Entspannungsverfahren finden in der Psychotherapie vielfältige Anwendungsbereiche und können häufig unabhängig von spezifischen Symptomen eingesetzt werden. Patient:innen können lernen, das physiologische und subjektive Erregungsniveau zu senken (vgl. Pawlow & Jones, 2002), wodurch Selbstmanagementkompetenzen und Wohlbefinden gefördert werden. Darüber hinaus führt das Erlernen von Entspannung langfristig zu einer veränderten Wahrnehmung von Stress und Belastungen (vgl. Pawlow & Jones, 2002). Die in der Psychotherapie am weitesten verbreiteten Entspannungsverfahren sind die Progressive Muskelrelaxation und das Autogene Training. Die App elona therapy verfügt über einen Entspannungskurs, der für Therapeut:innen und Patient:innen kostenlos ist. Der Kurs bietet zahlreiche Informationen und Audio-Übungen zu Progressiver Muskelentspannung, Imagination, Achtsamkeit und Meditation. Da der Entspannungskurs von elona therapy mithilfe von evidenzbasierten Methoden und Psychologischen Psychotherapeut:innen entwickelt wurde, ist er qualitativ hochwertig und benutzerfreundlich für Therapeut:innen wie für Patient:innen. Da er auf dem Handy der Patient:innen freigeschaltet wird, ergänzt er die Psychotherapie optimal im Alltag zwischen den Sitzungen.
Quellen:
Pawlow, L. A., & Jones, G. E. (2002). The impact of abbreviated progressive muscle relaxation on salivary cortisol. Biological psychology, 60(1), 1-16.
Wissenschaftlich fundiert
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